Nachdem sie etwa fünfhundert Meter schweigend nebeneinanderher gegangen waren, blieb Markus vor dem Alten Leuchtturm der Insel abrupt stehen und legte den Kopf in den Nacken, um zu der Spitze des neununddreißig Meter hohen Leuchtfeuers hinaufzublicken. »Da gehen wir jetzt rauf!«
Skeptisch betrachtete auch Wolfgang das hohe Gebäude, das unten komplett in leuchtendem Rot und nur in der Spitze weiß angestrichen worden war. Lediglich das Dach und die kreisförmige Aussichtsplattform waren schwarz. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie er vor fünfundzwanzig Jahren bei seinem letzten Aufenthalt auf Wangerooge die 161 Stufen erklommen hatte. Schon damals war ihm das nicht leichtgefallen. In seiner aktuellen Verfassung war es jedoch ein vollkommen aussichtsloses Unterfangen. »Einen Fahrstuhl hat das Ding zwischenzeitlich nicht eingebaut bekommen, oder?«
Die Tür des Flughafengebäudes öffnete sich und ein Mitarbeiter streckte den Kopf heraus. »Huber, Köhler, Lange und Wolf?«, rief er gereizt.
»Das sind wir!«, sagte Manuel Köhler. »Wir kommen gleich!« Dann warf er den Inselpolizisten einen fragenden Blick zu.
»Von mir aus können Sie los«, sagte Onno und schaute seine Partnerin an.
»Ungefähr zwei Stunden«, antwortete Angelika. »Wenn die Zeit es noch zulässt, wollten wir uns anschließend noch ein wenig das Westende der Insel mit dir anschauen. Den Neuen Leuchtturm, den Westturm oder die Salzwiesen bekommt man aufgrund ihrer abseitigen Lage ja nur zu sehen, während man mit der Bimmelbahn vorbeifährt. Bei der Gelegenheit könnten wir uns diese touristischen Highlights ganz aus der Nähe und vor allem in Ruhe ansehen.«