Am Nachmittag war das junge Ermittler-Ehepaar zur Touristeninformation gefahren, um Heddas Bewerbungsbogen für die Wahl der Blütenkönigin persönlich abzugeben. 


Das Gebäude lag direkt neben der Blumenhalle, in der man nicht nur außergewöhnliche Pflanzen, sondern auch Vögel, Schildkröten, einen Tropenbereich mit Wasserfall, unzählige Goldfische in diversen Größen und Mustern sowie eine Wasserorgel bestaunen konnte.


Als die beiden die erste Bahn erreichten, stellten sie erleichtert fest, dass Lukas und Lilly noch nicht weit gekommen waren. Sie mühten sich noch immer damit ab, den kleinen Golfball in einen der vier rotierenden Flügel der Bockwindmühle zu schlagen. Hedda und Enno stellten sich direkt hinter die beiden und taten so, als würden sie die Technik, mit der der Ball die Flügel durchquerte, bestaunen. 


Auf der dritten Bahn drehte sich eine Schwarzbunte, die gängigste Kuh auf Ostfrieslands Weiden. Hier mussten die Spieler den Ball genau im richtigen Moment abschlagen, um ihn in dem Futtertrog zu versenken, den die künstliche Kuh direkt vor sich stehen hatte. Denn nur dann fiel er auf der gegenüberliegenden Seite wieder heraus und rollte in Richtung der roten Zielfahne. Dieses Mal hatte auch Lukas wieder Schwierigkeiten. »Diese blöde Kuh!«, schimpfte er, nachdem er wieder einmal gescheitert war. 


Am Abend wollten Hedda und Enno etwas essen gehen und dabei in Ruhe über den Stand ihrer Ermittlungen sprechen. Sie entschieden sich für das ›Big Ben‹, eine Gastronomie im englischen Stil, die sowohl Café als auch Bistro und Restaurant in einem war. Das flache Gebäude mit seinem roten Ziegeldach lag direkt am Marktplatz.


Nachdem Enno seinen Polo auf dem Parkplatz direkt vor dem Restaurant abgestellt hatte, fiel Hedda sofort der alte, in Rot und hellem Gelb gehaltene englische Doppeldeckerbus auf, der neben der Gastronomie parkte. Sie ging sofort auf das ungewöhnliche Gefährt zu, um es sich genauer anzusehen. »Cool, den kann man sogar mieten«, rief sie ihrem Mann zu, der ihr nur langsam folgte. 


»Da muss ich rein«, sagte Hedda plötzlich und zeigte auf einen kleinen Laden. Seitdem ihr erstes Buch veröffentlicht worden war, konnte sie an keiner Buchhandlung mehr vorbeigehen, ohne wenigstens einmal nachzusehen, ob es vielleicht irgendwo im Regal stand. Seitdem auch ihr zweiter Roman erschienen war, hatte sie das Gefühl, ihre Kriminalgeschichten, die sie unter dem Pseudonym Hedda Müller im Krimens-Verlag veröffentlichte, würden sogar noch öfter in den Geschäften ausliegen.